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Sommersemester 2004

Proseminar: Soziologie: Kritikfähigkeit - Kritische Theorie und Praxis - in der Wissensgesellschaft

Überblick
Typ:Proseminar
Zyklus-Kürzel:PS
Studienabschnitt:1. Studienabschnitt
Bereich:Soziale u. psychische Faktoren der Information
Dozent:Dr. Birgit Roßmanith
Ort/Zeit:Mi 13-15 Uhr, Geb 35, E 20 und ganztägige Blockveranstaltung am 19. Mai 2004
Vorbesprechung:21. April 2004
Beginn:21. April 2004
Anforderungen zur Vergabe eines benoteten Seminarscheines:
 regelmäßige und aktive Mitarbeit, Teilnahme/Mitarbeit an Blockveranstaltungen/ExpertInnengesprächen, eine eigene Seminargestaltung (einschl. Referat) (=unbenoteter Schein) sowie eine Hausarbeit (=benoteter Schein); nicht häufiger als 3x 1 1/2 Stunden fehlen
Anforderungen zur Vergabe eines unbenoteten Teilnahmescheines:
 regelmäßige und aktive Mitarbeit, Teilnahme/Mitarbeit an Blockveranstaltung/ExpertInnengesprächen, eine eigene Seminargestaltung (einschl. Referat); nicht häufiger als 3x 1 1/2 Stunden fehlen
Anmeldung:Für diese Veranstaltung müssen Sie sich hier in ViLI anmelden.
Plätze:benoteter Seminarschein: 3 von unbegrenzten Plätzen belegt.
Beschreibung

Die entstehende Wissensgesellschaft und deren Arbeitswelt steht unter dem Vorzeichen eines enormen Anpassungsdrucks des Individuums. Augenscheinlich sind SchülerInnen, Studierende, arbeitende Menschen, Erwerbslose und ältere Menschen mehr und mehr gezwungen, sich an im ständigen Wandel begriffene Lebens- und Arbeitsbedinungen eher fremdbestimmt zur orientieren, um Karrierechancen zu erhalten und finanziell abgesichert zu sein. Der daraus entstehende Flexibilisierungsdruck beherbergt zwar auch enorme Entwicklungschancen für die "Erfolgreichen" in der Wissensgesellschaft, aber auch lebensqualitätseinschränkende Risiken. Beispielsweise nachfolgende Fragen müssen vor diesem Hintergrund reflektiert werden: Wie soll der/die erfolgreiche Mensch, der/die in ganz Europa Aufträge akquiriert, einen Kinderwunsch bzw. eine dauerhafte Partnerschaft realisieren? Wie können sinnstiftende und nachhaltige Arbeits- und Lebenspartnerschaften entwickelt werden, wenn gleichzeitig ständige Veränderungsnotwendigkeiten bestimmen, in welche Richtung die Biographie, die Persönlichkeit, die Arbeitskraft verändert werden muss? Brauchen wir nicht mindestens zwei sich widerstreitende Kompetenzen, um dem Leben in der entstehenden Wissensgesellschaft gewachsen zu sein? Kommen wir ohne eine Balance der Kompetenzen Kritik- und Anpassungsfähigkeit aus, wenn sinnstiftende Biographien gefördert werden sollen, die darüber hinaus zeitgemäßen Kriterien sozialer Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft genügen? Auf der Grundlage dieser Fragen und der These, dass für die Implementierung der Anpassungsfähigkeit in der entstehenden Wissensgesellschaft viel getan wird, möchte ich mit Ihnen in diesem Seminar die Bedeutung der Kritikfähigkeit für die entstehende Wissensgesellschaft diskutieren. Zunächst werden wir uns die gesellschaftlichen und arbeitsweltrelevanten Entwicklungen in der Wissensgesellschaft auf einer theoretischen Grundlage genauer ansehen. Daneben werden wir uns mit einem Zweig der Gesellschaftstheorie beschäftigen, der zunehmend an Bedeutung zu verlieren scheint: der Kritischen Theorie. Welche Relevanz die Kritik für die Gesellschaftsentwicklung hat, wird darin beleuchtet. Auf dieser Grundlage möchte ich mit Ihnen diskutieren, was Kritikfähigkeit als gesellschaftliche und persönliche Kompetenz heute bedeuten kann und wie sie als Kompetenz in die Schulen, Hochschulen und Arbeitswelten produktiv integriert werden kann. Last but not least sollen die gewonnenen Erkenntnisse mit ExpertInnen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Gesellschaftsgestaltung und Gesellschaftskritik beschäftigen, ausgetauscht werden.

Literatur

Castells, Manuel: Schluss: Unsere Welt verstehen: In: Manuel Castells: Das Informationszeitalter III - Jahrtausendwende. Opladen 2003, S. 385-413 Horkheimer, Max: Traditionelle und kritische Theorie. Frankfurt am Main 1968 Roßmanith, Birgit: Sozialinnovatives Wissen in der Wissensgesellschaft. München und Mering 2003

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